Anne Lina Billinger begann ihr Studium an der Städelschule mit Fotografie bei Wolfgang Tillmans, bevor sie als Meisterschülerin bei Michael Krebber abschloss. Ihr Material ist Beton. Ihre Arbeiten spielen stets mit der Ambivalenz von Materialität. Für diese Ausstellung kombiniert sie das Medium Fotografie mit ihren Betonobjekten. Sie verschmilzt die beiden Medien zu einem und kehrt damit zu ihren eigentlichen künstlerischen Wurzeln zurück. Der Zufall spielt bei dem Verfahren eine entscheidende Rolle und macht die Abbilder unangetasteter Natur zu Fenstern in eine geheimnisvolle Welt, in der sich Realität und Erzählung überschneiden, sich Wahrnehmung verschiebt. Ganze Bergketten reihen sich aus Einzelabbildungen stolzer Bergspitzen aneinander. Verbindungen und Abgrenzung, die ewigen Pole des Miteinander übertragen auf zwei Medien, die gedacht sind, die Zeit zu überdauern und gegen die Jahrtausende alten Bergmassive doch so fragil erscheinen, wie eine Feder im Wind.